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Bismutvanadat – eine kleine Geschichte

Heutzutage ist Bismutvanadat Gelb, auch unter dem Namen Pigment Yellow 184 bekannt und geschätzt. Es ist lichtecht, hoch beständig und von einem besonders brillanten gelben Farbton.

Heutzutage ist Bismutvanadat Gelb, auch unter dem Namen Pigment Yellow 184 bekannt und geschätzt. Es ist lichtecht, hoch beständig und von einem besonders brillanten gelben Farbton. Bismutvanadat kommt in der Natur in Form der Minerale Pucherit, Clinobisvanit und Dreyerit vor. Diese sind jedoch für die industrielle Herstellung des Pigments nicht von Bedeutung, da sie sehr selten sind und auch nicht den strahlend gelben Farbton aufweisen.

In den 1920er Jahren wurde Bismutvanadat das erste Mal als künstliches Pigment hergestellt. Bis etwa 1990 blieb es jedoch ein Nischenprodukt, denn Bleichromate waren bei ähnlichen coloristischen Eigenschaften günstiger herzustellen. Der Umschwung auf das ungiftige Bismutvanadat geschah schrittweise und ist in Europa weitestgehend vollzogen.

Die häufigste Herstellungsmethode ist die Fällung des Pigments aus einer Lösung aus Bismut und Natriumvanadat. Die Qualität des Pigments ist abhängig von dem pH-Wert der Lösung, der Temperatur und Fremdionen in der Lösung. Die begehrteste Variante ist ein grünstichiges Gelb, aber auch die rotstichigen Bismutvanadate sind stark gefragt. Die Einstellung des Farbtons erfolgt durch die Reaktionsführung und wird nur von wenigen, spezialisierten Firmen beherrscht.

Die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bismutvanadat überzeugen. Zusätzlich ist es als anorganisches Pigment im Vergleich zu organischen Pigmenten wesentlich leichter zu dispergieren. Damit es noch stabiler gegenüber Umwelteinflüssen und extremen pH‑Werten ist, wird das Pigment in der Regel mit einer Schutzschicht, dem sogenannten Coating überzogen. Das gute ökotoxikologische Profil des Bismutvanadats macht es zum besten anorganischen Ersatz für bleihaltige Gelbpigmente.

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